Ihren früheren Direktor Mag. Steininger trafen die Schüler/innen der 5. HAK-Klassen am 26. September im Rahmen der Religionsexkursion in einer neuen Rolle als Bauherr. Mit spürbarem Enthusiasmus erklärten er und Techniker DI Hörmann das im Bau befindliche Kleinwasserkraftwerk am Schwarzbach. Nach drei Jahren Planung und detailreicher Vorbereitung wird bei der ehemaligen Jaxmühle in dieses Kraftwerk eine Kaplanturbine eingebaut, welche mit einer Leistung von ca. 25 Kilowatt jährlich rund 100 000 Kilowattstunden Strom erzeugen wird. Mag. Steininger legte den Schüler/innen dar, dass bei diesem Investment mit einer Amortisationszeit von über dreißig Jahren zu rechnen ist, er aber überzeugt sei, damit einen wertvollen Beitrag zur notwendigen Energiewende zu leisten. Wie jedes neue Wasserkraftwerk muss auch dieses eine Fischaufstiegshilfe haben, wofür rund zehn Prozent der durchschnittlichen Wasserdurchflussmenge von 1000 Liter pro Sekunde notwendig sind. „Es war faszinierend zu erfahren, dass Private in Anlagen investieren, die sich erst nach Jahrzehnten rechnen“, meinte Sascha Wurzer in der Exkursionsauswertung. Anja Schauppenlehner dankte mit herzlichen Worten für die in technischer, ökonomischer und ökologischer Hinsicht sehr spannende Stunde auf der Baustelle.
Im erst kürzlich eröffneten Bürogebäude der Baufirma Spreitzer in Ybbsitz wurden die angehenden Maturanten/innen von Christa Spreitzer sehr herzlich begrüßt. Ökologisches Investment begegnete hier in Form eines modernen Passivhausbaues, der mit seiner modernen und zugleich behaglichen Innenarchitektur großen Eindruck hinterließ. Elma Vincevic fasste es am Ende des Vormittages so zusammen: „Ich bin von der Innenausstattung, der Farbauswahl und der Architektur des Hauses einfach beeindruckt.“ Christa Spreitzer eröffnete in ihrer sehr persönlichen Art einen intensiven Einblick in die Unternehmenskultur ihrer Firma. „Unsere Mitarbeiter/innen sind hochqualifizierte Handwerker, Techniker und Bürokräfte und ich habe großen Respekt vor dem, was sie täglich leisten. Wir versuchen gut und wertschätzend mit ihnen umzugehen. Geht es den Mitarbeiter/innen gut, dann geht es den Kunden und auch der Firma gut.“ Sie erläuterte, dass sie seit geraumer Zeit versuchen würden, die Leitlinien von CSR - Corporate social responsibility - schrittweise in die Realität umzusetzen. Dazu gehören die ökologische Verantwortung als Unternehmen, der gute Umgang mit Mitarbeiter/innen, Partnern und Kunden sowie die Verantwortung für das Gemeinwohl in der Region oder Gemeinde. Christa Spreitzer ließ eine deutliche Sympathie für die Gemeinwohlökonomie erkennen, weil ihr schon lange klar sei, dass es auch beim unternehmerischen Tun letztlich um Werte geht, die man für ein ganzheitlich gutes Leben braucht. Unternehmen nur nach dem Gewinn zu beurteilen, greife viel zu kurz. Nachdem Details über die Errichtung des Passivholzbaus, über Mitarbeitergewinnbeteiligung, betriebliche Teamentwicklungsmaßnahmen, über den Wert solider Lehrlingsausbildung und Fragen der betrieblichen Zukunft besprochen worden waren, machten die jungen Kaufleute in der Schlussrunde kein Hehl daraus, dass sie bereichert und mit neuen Horizonten aus der Begegnung mit Christa und Hubert Spreitzer gingen. Religionslehrer Dr. Hermann Wagner sah die beiden Exkursionsziele als wertvolle Ergänzung und Konkretisierung der schulischen Impulse zu Wirtschaftsethik und unternehmerischer Zukunftsverantwortung.