„Leben heute noch Juden in Steyr?“ Die Antwort des engagierten Zeitgeschichteforschers Mag. Karl Ramsmaier auf diese Schülerfrage lautete: „Nein, der letzte Steyrer Jude war Herr Friedrich Uprimny, er starb in den 1990-iger Jahren und der Stiegenaufgang zum jüdischen Friedhof ist nach ihm benannt.“ Beim Stadtrundgang deckte er den interessierten Ethikschüler/innen der HAK/HASCH Waidhofen/Y mit Begleitlehrer Dr. Wagner die vielen Spuren der bis 1938 beträchtlich großen jüdischen Gemeinde nach und nach auf. Drei Geschäfte gehörten vor 1938 allein auf dem Hauptplatz jüdischen Familien, ehe sie enteignet und arisiert wurden. Die ehemalige Synagoge beherbergt heute eine Bank, eine Stahlstele an der Außenfassade erinnert aber an die frühere große Bedeutung für die jüdische Kultusgemeinde vor Ort. Mit Protokollausschnitten aus Gemeinderatssitzungen, Fotos vom letzten Rabbiner und berührenden Erzählungen von Begegnungen mit den Nachkommen der Steyrer Juden, die immer wieder aus London, Spanien, den USA, Israel und Australien zu den Gedenkanlässen kommen, ließ er das Leben der ehemaligen jüdischen Bevölkerung sehr authentisch aufleben. „Mir bleibt in Erinnerung, dass der 60-jährige Sohn beim erstmaligen Besuch am Grab seines am jüdischen Friedhof in Steyr begrabenen Vaters mit Tränen in den Augen die Erde geküsst hat“, sagte Dewran am Ende des beeindruckenden Stadtrundganges. Das örtliche Mauthausenkomitee mit Mag. Ramsmaier als Leiter hat am jüdischen Friedhof auch eine sehr beeindruckende Gedenkstätte für die 86 Holocaustopfer der Steyrer Juden anbringen lassen.























































